Netzwerk Fotoarchive

Seit 2017 wird das Netzwerk Fotoarchive unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) geführt. Wir informieren über die Herausforderungen, fotografische Archive und Nachlässe zu sichern; unterstützen Fotografen bzw. deren Erben auf der Suche nach geeigneten Lösungen, stellen passende Institutionen vor und begleiten die aktuellen Diskussionen zur Einrichtung eines Bundesinstituts für Fotografie. 

Die Reihe Lokaltermin Fotoarchiv gewährt in unregelmäßigen Abständen Einblicke in fotografische Archive und Sammlungsbestände. Die Besuche finden alternierend in Institutionen und Museen in ganz Deutschland statt. Hiermit wird der Situation einer dezentralen Verwaltung von Fotoarchiven in Deutschland Rechnung getragen.

Vor dem Hintergrund individueller Sammlungsprofile stehen viele Archive vor ähnlichen Herausforderungen: Wie können die großen Mengen an fotografischem Material fachgerecht gelagert und verwaltet werden? Wie können fotografische Archive in eine digitale Zukunft überführt werden? Im Rahmen der „Lokaltermine Fotoarchiv“ können diese Fragen und mögliche Lösungsansätze gemeinsam erörtert werden. Zugleich geht es darum, unter fachkundiger Anleitung Strategien der Vermittlung und der Sichtbarmachung fotografischer Archive nachzugehen.

Wir bedanken uns bei den teilnehmenden Institutionen für ihre Bereitschaft, ihre Archive für die Besuche zu öffnen!

Rückblicke auf die bisherigen Termine finden Sie hier: 1. LVR-Industriemuseum in Oberhausen, 2. bpk-Bildagentur in Berlin, 3. Ruhr Museum in Essen, 4. Deutsche Fotothek in Dresden  5. Archiv Michael Schmidt in Berlin  6. Alfred Ehrhardt Stiftung in Berlin 7. Photographische Sammlung der SK Stiftung Kultur, Köln

Die Kulturstiftung der Länder fördert die Machbarkeitsstudie. „DGPh Netzwerk DDR-Foto“. Wolfgang Thierse übernimmt Schirmherrschaft

Die Deutsche Gesellschaft für Photographie, DGPh, widmet sich in einem umfassenden Projekt fotografischen Beständen aus der ehemaligen DDR. Mit finanzieller Förderung durch die Kulturstiftung der Länder wird in einem ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, die eine Übersicht über bestehende Institutionen, Bestände und Akteure aus Praxis und Theorie erstellt sowie aufzeigt, welchen Aufgaben sich das Netzwerk kurz- und mittelfristig stellen sollte. Als Schirmherr konnte der frühere Präsident des Deutschen Bundestages Wolfgang Thierse gewonnen werden.

Deutsche Fotothek und Stiftung F.C. Gundlach erhalten den fotografischen Nachlass von Dirk Reinartz

Die Deutsche Fotothek an der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek in Dresden und die Stiftung F.C. Gundlach in Hamburg haben den fotografischen Nachlass des bedeutenden Fotografen und Bildjournalisten Dirk Reinartz (1947–2004) übernommen. Das bislang in Familienbesitz befindliche Material umfasst rund 10.000 Prints, circa 370.000 Negative, über 100.000 Dias sowie umfangreiche Archivalien zu Leben und Werk. Die Bestände sind bereits online recherchierbar. Für 2024 ist eine umfassende Dirk Reinartz-Retrospektive in Bonn geplant.

Deutsche Fotothek übernimmt Vorlass von Jürgen Matschie

Die Deutsche Fotothek der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) erhält den Vorlass des Bautzner Fotografen Jürgen Matschie für ihr „Archiv der Fotografen“. Mehr als 600 Fotografien aus allen Schaffensphasen sind bereits an die Dresdner Institution übergeben worden und im Fototheksportal online zugänglich. Die spätere Übernahme des gesamten Archivs ist vertraglich vereinbart. Mit Jürgen Matschie, der am 28. Februar seinen 70. Geburtstag begeht, ist fortan ein weiterer wichtiger Protagonist ostdeutscher Fotografie in der Sammlung der Deutschen Fotothek vertreten.

stern-Fotoarchiv online

Das stern-Fotoarchiv-Portal der Bayerischen Staatsbibliothek ist online. Damit macht die Bibliothek eines der bedeutendsten visuellen Archive der Bundesrepublik der Öffentlichkeit zugänglich. Unter www.stern-fotoarchiv.de stehen die ersten 250.000 Bilder der insgesamt rund 15 Millionen Aufnahmen für Wissenschaft, Öffentlichkeit und kommerzielle Nutzung zur Verfügung. Das Portal befindet sich im Aufbau und wird laufend erweitert.

Das geplante bundesdeutsche Fotoinstitut. Konzepte und Debatten

Die Diskussionen über das geplante bundesdeutsche Institut für Fotografie nehmen konkrete Formen an. Im März 2020 stellte die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters berufene Expertenkommission ihr Konzept vor. Es folgten ein Statement der Essener Initiative und das Konzept vom Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e. V. in Düsseldorf. Ein Jahr später lag die von Monika Grütters beauftragte Machbarkeitsstudie vor. Diese und weitere Studien sowie Debattenbeiträge stellen wir in diesem Forum vor. Pressemeldungen und Medienberichte zum Thema finden Sie hier.