Das geplante bundesdeutsche Fotoinstitut. Konzepte und Debatten

Die Diskussionen über das geplante bundesdeutsche Institut für Fotografie werden seit 2019 zum Teil hitzig geführt. Im März 2020 stellte die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters berufene Expertenkommission ihr Konzept vor. Es folgten ein Statement der Essener Initiative und das Konzept vom Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e. V. in Düsseldorf. Ein Jahr später lag die von Monika Grütters beauftragte Machbarkeitsstudie vor. Diese und weitere Studien sowie Debattenbeiträge stellen wir in diesem Forum vor. Pressemeldungen und Medienberichte zum Thema finden Sie hier.

Übergabe des Expertenkonzepts am 10.3.20 in Berlin. v.l.n.r.: Thomas W. Gaehtgens, Monika Grütters, Thomas Weski, Ute Esklidsen

Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) verfolgt die Planungen für das Bundesinstitut für Fotografie sehr aufmerksam und engagiert. Als zentrale, alle Sparten der Photographie übergreifende Institution, die sich den kulturellen Belangen des Mediums verschrieben hat, hält auch die DGPh die Realisierung eines Bundesinstituts für Fotografie für eine dringend erforderliche Maßnahme. Eine solche Institution wird seit Jahrzehnten von der Photographie-Szene in Deutschland angestrebt. Erinnert sei an die Tagung „Fotografie im Zentrum – Centrum für Photographie“, die 1999 in Berlin von der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Photographie veranstaltet wurde und an das DGPh-Symposium „Der Gang der Dinge. Welche Zukunft haben photographische Archive und Nachlässe?“ 2012 in Wolfsburg.

An der Debatte zur Standortfrage (Düsseldorf oder Essen) hat sich die DGPh ausdrücklich nicht beteiligt. Stattdessen bieten wir diese Plattform für weitere Beiträge zum Thema an. Zudem wurde ein Fragenkatalog an deutsche Institutionen verschickt, die bereits mit photographischen Sammlungen und Archiven betraut sind (Fragenkatalog hier zum Download). (Fragekatalog als PDF). Bereits seit Sommer 2019 listen wir Medienbeträge und Pressemeldungen in chronologischer Reihenfolge hier auf.

Am 25./26. Februar 2021 veranstaltete die DGPh zusammen mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, das Online-Symposium "Photographische Archive im kulturellen und künstlerischen Kontext im Rheinland und im Ruhrgebiet" (für weitere Informationen und Link bitte nach unten scrollen).

Statements bitte per E-Mail an: info@netzwerk-fotoarchive.de

Konzepte und Debattenbeiträge:

10.03.2020  Konzept für ein Bundesinstitut für Fotografie im Auftrag der Staatsministerin für Kultur und Medien

25.05.2020  Stellungnahme des Zentrums für Fotografie Essen

04.06.2020  Konzept zur Gründung eines Deutschen Fotoinstituts (DFI) in Düsseldorf 
Link zum Verein: deutschesfotoinstitut.org

Bereits im August 2019 schrieb die Interessengemeinschaft „Fotografisches Gedächtnis“ unter Federführung von FREELENS e.V. an Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Hier der Wortlaut des Anschreibens.

Kommentar von Inka Schube, Kuratorin für Fotografie am Sprengel Museum Hannover, im Sprengel FOTO-Blog

08.06.2020 Statement von Jens Bove und Sebastian Lux  Dr. Jens Bove ist Leiter der Deutschen Fotothek in Dresden und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft kunsthistorischer Bildarchive und Fototheken. Sebastian Lux ist Geschäftsführer der Stiftung F.C. Gundlach, Hamburg. Gemeinsam haben sie 2012 das Archiv der Fotografen ins Leben gerufen.

06.07.2020 Das Wo der Fotografie – Fotografie im Fotobuch. Statement zu den Aufgaben und Erfordernissen für das Deutsche Fotoinstitut von Dr. Anja Schürmann (Kulturwissenschaftliches Institut Essen), Damian Zimmermann (Internationale Photoszene Köln), Alexa Becker (Acquisitions Editor Kehrer Verlag) und Markus Weckesser (OFF//FOTO e.V.)

06.09.2020 Wie wäre es einmal, hier von einer anderen Methodik des Denkens auszugehen? Kommentar von Axel Tewer, Kassel

24.02.2021  Symposium in Köln. Stimmen der Referentinnen und Referenten. Im Vorfeld des Symposiums Photographische Archive im künstlerischen Kontext - Denkanstöße für das Rheinland und das Ruhrgebiet am 25. und 26. Februar 2021 wurden die Teilnehmer interviewt und zum Thema bundesdeutsches Fotoinstitut befragt. Die Antworten sind zugleich lohnende Debattenbeiträge: Referent:innen 25.02.21 und Referent:innen 26.02.21

Online-Symposium "Photographische Archive im künstlerischen Kontext". Foto: Tanja Brunner, SK Stiftung Kultur Köln

25./26.02.2021. Aufzeichnung zum Symposium Photographische Archive im künstlerischen Kontext - Denkanstöße für das Rheinland und das Ruhrgebiet, veranstaltet von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur und der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Siehe: www.sk-kultur.de/symposium-photoarchive

11.03.2021 Abschlussbericht:  Machbarkeitsstudie Bundesinstitut für Fotografie im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)

Lighting the Archive
Seit Ende Juli 2021 veröffentlicht die Initiative „Lighting the Archive“ Interviews zum Umgang mit fotografischen Archiven. Im Mittelpunkt stehen Künstlerinnen und Künstlern, die mit Fotografie arbeiten. Darunter Viktoria Binschtok, Beate Gütschow, Wolfgang Tillmans und Ulrich Wüst.
Aus der Ankündigung: „Das analoge/digitale Bild ist in eigener Un/Ordnung. Es gibt nicht die eine Fotografie – kann es für sie dann das eine Institut oder Archiv geben, eines, das die unterschiedlichen technischen, aber auch sozialen Gebrauchsweisen des Mediums und seine diversen Erscheinungsweisen zusammenführt?“ Lighting the Archive ist eine Initiative von Heinz Peter Knes, Kristin Loschert, Maren Lübbke-Tidow, Heidi Specker und Rebecca Wilton. Ende Juli 2021 fand ein "Sprengel-Talk" zum Projekt mit Maren Lübbke-Tidow und Inka Schube statt, hier auf YouTube zu sehen:
Link zur Website

7. Juli 2021 Deutscher Bundestag, Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Planungsstand und Standortfrage für die Errichtung eines Bundesinstituts für Fotografie
Antwort der Bundesregierung am 22. Juli 2021

5. März 2023 Keynote der Kulturstaatsministerin Claudia Roth sowie Podiumsdiskussion im Rahmen des EMOP Berlin